Derzeit wird die Spitzbergen QO-100 Satelliten DX-Pedition vorbereitet. Die vorgesehene Position am Kap Linne
ist sicher der bestmögliche Ort um diese Verbindungen sicher zu realisieren. Bereits im Jahr 1987 musste ich mich
mit der Frage befassen sind Satellitenverbindungen von Spitzbergen aus möglich.
Eine deutsche Firma hatte den Auftrag erhalten auf der Inselgruppe Spitzbergen nach Erdöl und Gas zu bohren.
Für diese Firma hatte ich schon mehrere Inmarsat Satellitenanlagen eingerichtet um darüber die umfangreichen
Daten, welche bei derartigen Bohrungen anfallen, schnell und sicher zur Zentrale zu transportieren.
Die Basisstation sollte in der Nähe von Longyearbyen eingerichtet werden. Diese Stadt liegt auf 78 Grad N.
Die ganze Inselgruppe liegt außerhalb des Inmarsat Footprint. Wie hier schon diskutiert wurde, bezieht sich
diese Karte nicht auf 0 Grad Elevation sondern im Fall von Inmarsat auf 5 Grad Elevation.
Also habe ich der Bohrfirma erklärt, das wird dort nicht sicher funktionieren wir sind nicht in der Bedeckung.
forum.amsat-dl.org/cms/index.php?attachment/7303/
Der Inspektor der Firma fragte mich, gibt es wirklich keine Möglichkeit dort ein System zum Laufen zu bringen.
Wir sind dringend auf die Übermittlung unserer Bohrdaten an unsere Zentrale angewiesen und auf dem gleichen
Weg müssen wir die analysierten Daten zurück erhalten. Ansonsten gibt es an der Bohrposition keinerlei
Kommunikations Infrastruktur um Daten und Zeichnungen zu übertragen.
Habe ihm erklärt, dass ich an einer Forschungsfahrt mit der "Gauss" vom DHI Hamburg teilgenommen habe.
Wir sind im Nordmeer bis 83 Grad Nord gefahren und haben die Signalstärken dabei permanent aufgezeichnet.
Auch bei 0 Grad Elevation haben wir teilweise noch brauchbare Signale aufzeichnen können, aber eine Garantie
gibt es nicht. Die Bohrfirma hat danach den Auftrag erteilt und ich habe das System in der Nähe von Longyearbyen
in Betrieb genommen und getestet. Wie zu erwarten, war das Signal vom Satelliten nicht stabil, aber es gab auch
immer mal längere Phasen in welchen sich die Bohrdaten zur Zentrale in Deutschland übertragen ließen.
Bei einer derartigen Elevation spielen schon verschiedene Faktoren hinein warum die Verbindung nicht gelingt.
Erdrauschen, Wasserdampf, Regen, Schnee etc.
Danach erfolgte die Realisierung des Satellitensystem. Die Unterdeck Elektronik wurde in einen 20 Fuß
Standardcontainer eingebaut und die Antenne wurde solide auf dem Container befestigt.
forum.amsat-dl.org/cms/index.php?attachment/7304/
Einbau des Satellitensystem in einen Container
So wurde die Elektronik im Container untergebracht
Der Operator an seinem Arbeitsplatz
Der Operator baute vom Bedienungsgerät der Satellitenanlage aus eine Selbstwahlverbindung zu der Zentrale der
Firma Deutag in Bad Bentheim auf. Diese Verbindung lief zum geostationären Inmarsat Satelliten danach weiter zur
Bodenstation Raisting in Bayern. Von dort lief die Verbindung via ISDN zur Deutag. Danach erfolgte im Duplex Betrieb
ein Austausch der vorbereiteten Daten, oder es wurde Fax Betrieb durchgeführt. Telefon war die dritte Möglichkeit.
Meistens funktionierte das auf Anhieb, aber manchmal musste man sich neu einwählen. Trotzdem war die
Firma Deutag sehr zufrieden, dass wir diese Möglichkeit der Kommunikation an diesem entlegenen Ort
einrichten konnten.
Aufgrund meiner Erfahrung mit diesem System bin ich sehr optimistisch, dass die QO-100 Verbindungen
vom Kap Linne aus Tag und Nacht ohne Unterbrechung möglich sind.