Posts by DJ7WL

    Hallo Armin, bin deiner Meinung, Beiträge sollten nicht so einfach verschwinden. Besonders deine Beiträge sind immer sehr detailliert ausgearbeitet. Ob das nun Zufall ist, dass deine Beiträge betroffen sind kann ich natürlich nicht feststellen. Selbst habe ich auch verschiedene Beiträge eingestellt. Habe auch einen Test "Meine Beiträge" durchgeführt. Was ich so auf Anhieb sehen kann, sind meine

    Beiträge noch alle vorhanden. Hoffe, dass der Fehler gefunden wird und deine Beiträge wieder erscheinen.


    73 Joachim

    Hallo Klaus,


    vielen Dank für deinen Bericht, welcher bestätigt, dass die vorgesehene Position

    am Kap Linne sicher für gute Verbindungen der DX-Pedition sorgen wird.

    Wir werden das Unternehmen aufmerksam verfolgen.


    Klaus und ich kennen uns bereits aus den 1980er Jahren. Wir haben beide den AATiS

    ( Arbeitskreis Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule) mit Vorträgen zur

    Lehrerfortbildung unterstützt. Die Lehrer dienten als Multiplikatoren um interessierte

    Schüler für den Amateurfunk Nachwuchs zu gewinnen.


    Das Thema war jeweils die neue GPS Anwendung und deren Nutzung im Amateurfunkbereich.

    Das GPS System wurde 1978 erstmalig in Betrieb genommen, mit 11 Satelliten im All.

    Im Jahr 1979 war das System auf 18 Satelliten ausgebaut und 1980 wurden die Atom-Uhren

    in den Satelliten aktiviert. Präsident Reagan erlaubte ab 1983 auch die zivile kostenfreie

    Nutzung des GPS System. Der Grund für diese Genehmigung war der Abschuss eines verirrten

    koreanischen Jumbo Jets über Russland. Bei der Nutzung von 18 Satelliten war die

    Bedeckung nicht lückenlos, deshalb wurde das System 1988 auf 24 umlaufende Satelliten

    aufgerüstet. Für die zivile Nutzung wird der C/A Code genutzt und für die militärischen

    Anwendungen der P/Y Code.


    Im Jahr 1983 brachte die Fa. Trimble/USA den ersten zivilen GPS Empfänger auf den Markt.

    Es handelte sich um das Modell 4000A . Da wir der Vertreter von Trimble in Deutschland

    waren bin ich in die USA für einen ersten Trainingskurs daran geflogen. Kurze Zeit danach

    wurde ein erster 4000A an meine Firma DEBEG geliefert. Habe diese neue Technik auf

    Messen und bei unseren Kunden vorgestellt. Es gab eine große Resonanz für die Anwendung

    dieser Technik in verschiedenen Bereichen.


    Auf Deutschland Tour mit dem Ausstellungs-LKW, Antenne für GPS, Ausfahrbares Radom für Inmarsat System


    Der erste GPS Empfänger in Deutschland welcher mit dem zivilen Code arbeitet


    Davon hatte der damalige Vorsitzende des AATiS Wolfgang Lipps DL4OAD gehört.

    Der AATiS ist ein eingetragener Verein welcher sich mit der Fortbildung von Lehrern und

    Schüler im technischen Bereich und hier speziell der Funktechnik befasst.

    Zu der Zeit hat der AATiS Wetterballone gestartet mit Sensoren an Bord um meteorologische

    Daten zu sammeln und per Funk an Bodenstationen zu übertragen.

    Die Verfolgung der Flugbahn wurde durch einfache Peilmethoden vorgenommen.

    Dabei kam es öfters vor, dass die teure Nutzlast verloren ging. Zur jährlichen

    Hauptversammlung des AATiS wurde ich gebeten einen Vortrag zum Thema GPS und dessen Integration

    in die Nutzlast zu halten. Später haben wir ein GPS Sensor System in die Nutzlast integriert.

    Die Ausgabe per Amateurfunkfreqenz wechselte zwischen gesprochenen Positions- und Höhenangaben

    sowie der Ausgabe in Datenformat. Damit war es nun möglich die Position und die Höhe des Ballons

    direkt in digitalen Karten wiederzugeben. Bei vielen späteren Starts ging die Nutzlast nie

    mehr verloren. Details zu dem Ballonprojekt lassen sich auf der Homepage des AATiS nachlesen.

    Jährlich findet am Bodensee eine große Amateurfunkmesse statt. Zu diesem Anlass sollte eine

    Treibboje auf dem Bodensee ausgesetzt werden welche permanent Umweltdaten und Positionsdaten

    per Funk an Land zur Auswertung überträgt. Ein geeigneter wasserdichter Bojenkörper ist schwierig

    zu beschaffen, deshalb habe ich zur Jahreshauptversammlung des AATiS eine Auswahl von Seenotbojen

    des Cospas/Sarsat Typs mitgebracht um die beste auszuwählen. Die daraus erstellte Treibboje hat

    sehr gut über mehrere Tage funktioniert und das Projekt fand den Weg auf die Titelseite des

    Amateurfunk Magazin CQ DL.


    Diesen GPS Sensor haben wir in die AATiS Nutzlast integriert




    Wir sind hier bei der Auswahl eines geeigneten Bojenkörpers



    Klaus DJ7OO betreibt die GPS Homepage seit vielen Jahren unter http://www.kh-gps.de/

    Er hat dort sehr viele Anwendungen vorgestellt zum Thema GPS und mehr.

    Evtl. beschreibt er hier, welche Inhalte seine Vorträge auf dem Bundeskongress des AATiS hatten.

    Hallo Thomas,


    habe was eingereicht zum Thema:


    "Antennensysteme zum Betrieb über geostationäre Satelliten"

    Auch wenn ein Schiff rollt, nickt, giert, oder den Kurs ändert muss der Parabolspiegel exakt auf den

    Satelliten ausgerichtet sein egal was das Schiff darunter gerade ausführt.


    Mal sehen ob es angenommen wird.


    73 Joachim

    Habe einige Zuschriften in Bezug auf meinen Bericht zum Thema Satellitenverbindungen bei sehr

    niedriger Elevation erhalten. Mit meiner Beschreibung zum Projekt Spitzbergen, weiter oben, wollte

    ich Mut machen, es zu versuchen auch wenn man denkt es funktioniert nicht. Dazu hat mir

    Conrad PY5ZUE seinen Bericht gesandt, welcher auch Mut machen soll. Inzwischen habe ich ein QSO

    mit ihm gehabt, ohne Probleme und mit gutem Signal.


    Hier die Position der Station PY5ZUE



    Bericht von PY5ZUE:

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    Es ist schon erstaunlich, das es von Rand der Ausleuchtzone über QO-100 geht.

    Es gibt aber ein großes ABER.

    Die Signalbeeinflussenden Element sind Erdrauschen, Wasserdampf, Regen und ein ganz wichtiger Punkt

    ist die Topographie sind ausschlaggebend für den Erfolg.

    Im Vorfeld stand die Überlegung geht QO-100 mit 0,3 Grad Elevation aus dem Südwesten Brasiliens.

    Mein Standort im Locator GG24VV ist zu tief. In Sichtweite eine Bergkette.

    Ich kam zu dem Ergebnis, nein. Zum Testen fand ich eine höher gelegene schattige Stelle in GG24UW.

    Die Empfangsversuche waren ein Erfolg. Die Signale auf der SDR Console in der Spitze bis S9+4, dann

    nur Grundrauschen bei S4. Die angegebenen S Werte sind Vergleichswerte!

    Der 2. Versuch mit TX, war mit nur 2W und 90cm Parabol. Das eigene Signal konnte laut gehört werden.

    Die ersten QSOs waren im-Log. Zu diesem Zeitpunkt war es die Station mit der geringsten Elevation.

    Eine Woche später waren vom selben Standort mit dem selben TRX keine Signale zu empfangen.


    Aus der Erkenntniss das QO-100 zu empfangen ist wurde am Wohnort die Antenne behelfmäßig montiert.

    Das Signal war mit 2W Sendeleistung gut auf dem eigene RX, der SDR Console zu hören.


    Was war mit dem RX-Signal los S9+04, S5, rauschen. Dann S5, S9 auf einmal wieder ein Signalabfall.

    Teilweise im Ryhtmus von 3-5 Minuten. Dann wieder lange Zeit bei S9+ stabil.


    Dann der Supergau. Mehrere Tage nur Grundrauschen.

    Auf dem WEBSDR konnte das Sendesignal nachgewiesen werden.

    Es hatte ein großes Fading. das war Anfang 2020.

    Diese Signalschwankungen waren Tageszeit unabhänig.


    An meinem Standort war vorwiegend blauer Himmel und Temperaturen bis 40 Grad in der Sonne am Tag und

    in der Nacht bis 23 Grad. Die tiefste Temperatur ist zwischen 04 und 06 Uhr. Betrieb mache ich

    zwischen 09 und 22 Uhr.

    Der Signalweg zu QO-100 geht ungefähr über Cascavel - Sao Paulo.

    Welche Ursachen können diese Signalverhalten beeinflussen.

    1. Aufbau der Antenne ist nach unten geneigt = Erdrauschen

    2. Topographie Berg in Sichtweite

    3. Wasserdampf

    4. Regen Starkregen in mehreren 100 Km Entfernung

    5. Aufsteigende Wärme Dunst

    Aus meiner Sicht ist die Topographie ein nicht zu vernachlässigender Faktor.

    Bei meiner DX Expedition nach ZP hat sich die topographische Lage als großer Vorteil gezeigt.

    Bei gleicher Elevation von 0,3 Grad waren lautere und stabilere RX-Signale zu hören.

    Das TX-Signale war mit 1,5 W vergleichbar laut wie mit 8W von meinem QTH.


    Bei Elevation unter einem Grad sind die RX- und TX - Signale nicht immer stabil.

    Kurze Durchgänge und längere Pausen von anrufenden Stationen sind von Vorteil.

    Und bitte immer dran denken, die längere Pause hilft der Station mit geringer Elevation.

    Es macht wenig Sinn, wenn in der Pause erneut gerufen wird. In der selben Zeit spricht die low

    Elevation -Station.


    Weitere Beispiele:

    (PT9AL) ist aus GG27 mit 0,0 Grad Elevation auf QO-100 zu Hören.

    Möglich macht das die topographische Lage.

    Aus GG29 sind die Versuche fehlgeschlagen, hier ist in ca. 3 Km Distanz ein Hindernis.

    VY 73 Conrad, PY5ZUE / DL7UE

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    Ende Bericht von Conrad / PY5ZUE



    Wie bekannt, kann man in einem geostationären Satellitensystem nur Stationen erreichen welche sich im

    gleichen Ausleuchtbereich des Satelliten befinden. An der Ränder, wie im Spitzbergen Projekt, muss alles sehr

    gut geplant werden und die technische Ausrüstung muss top sein. Wie erreicht man aber eine Station welche

    sich in einem anderen Satelliten System befindet. Im Amateurfunkbereich bin ich mir sicher, sobald es z. B. bei

    unseren amerikanischen Funkfreunden ein derartiges System gibt, dass sehr schnell eine Schnittstelle

    geschaffen wird, um in beiden Systemen zu arbeiten.


    Im Inmarsat System wurde diese Möglichkeit schon in einem sehr frühen Ausbaustadium geschaffen.

    Es gab die Möglichkeit sich mit einem zweiten Segment, also z. B. vom atlantischen System (AOR) zum

    indischen System (IOR) zu verbinden. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, dass sich zwei Stationen im

    gleichen System verbinden. Das ist es was wir Funkamateure im QO-100 typisch nutzen. Die normale

    Nutzung im Inmarsat System allerdings war es, sich von der mobilen Einheit über den Satelliten zu einer

    Bodenstation zu verbinden um von dort per Landleitung zum Endteilnehmer zu gelangen.


    Die Erfahrungen, welche ich im Amateurfunkbereich sammeln konnte, haben mir auch oft im Berufsleben

    geholfen. Habe mich schon früh mit dem Thema SSTV beschäftigt, in der Anfangszeit noch mit lang

    nachleuchten Radar-Display Röhren.


    Eines Tages saß ich in Bombay (Mumbai) in einer Bieterveranstaltung. Es ging um die Ausrüstung der

    indischen Antarktisstation mit Kommunikations Systemen auf Basis von Kurzwellen und Satelliten Geräten,

    Richtfunk Antennen mit Masten Rotoren etc. Weiterhin Schneekatzen mit Radar und Navigationssystem.

    Dazu eine größere Anzahl von Radar-Reflektoren um Wegstrecken zu markieren und alles in doppelter

    Anzahl. Der Gesamtwert der gewünschten Ausrüstung betrug ca. 1 Million DM. Viele renomierte Firmen

    waren anwesend aber wir haben den Gesamtauftrag erhalten aus einem einzigen Grund und der hatte etwas

    mit Amateurfunk zu tun. Die Inder hatten ihren Überwinterer versprochen, dass ihre Familien alle 14 Tage

    ein Farbfoto aus der Antarktis erhalten sollen um die gute Gesundheit zu dokumentieren. Bisher hatte noch

    niemand Fotos über den Telefon Kanal einer Inmarsat Bodenstation übertragen, mir war aber sofort klar,

    dass geht auf Basis SSTV Technik. Allerdings praktisch so eingesetzt hatte ich es bis dahin auch noch nicht.

    Zurück in Hamburg habe ich zusammen mit der Amateurfunk Firma Volker Wraase dieses System entwickelt

    und hergestellt. Die Techniker der indischen Überwinterer habe ich in Hamburg im Labor an den bestellten

    Systemen, Kurzwelle und Satellitensystem, geschult. Der Gesamtumfang wurde anschliessend nach

    GOA in Indien transportiert und hier aufgebaut, daran habe ich das Abschlußtraining für die Überwinterer

    durchgeführt. Damit waren die indischen Techniker in der Lage alle Geräte vor Ort zu installieren und

    in Betrieb zu nehmen.



    Indische Überwinterer beim Training. Am Arbeitsplatz Rainer Mau



    Auch auf der Georg von Neumayer Station wurde dieses spezielle SSTV System nachgerüstet. Allerdings

    musste die Gegenstation beim AWI am Telefonnetz aufwendig durch die Behörde geprüft und zugelassen

    werden. Eingesetzt wurde dieses System für Bildübertragung aber auch für medizinische Fernbetreuung.

    Später habe ich zusammen mit dem Bernhard Nocht Institut in Hamburg eine Vorführung im größerem

    Rahmen für Mediziner durchgeführt welche an Kliniken für die Fernbetreuung von Seeleuten zuständig

    waren.



    Zu diesem Thema ist ein Artikel im Hamburger Abendblatt erschienen.


    Meinen Kollegen Rainer Mau habe ich ein Jahr nach der Inbetriebnahme, zur Prüfung und Garantie

    Überholung aller durch die Debeg gelieferten Komponenten, zur Antarktisstation Dakshin Gangotri

    gesandt. Zur gleichen Zeit war ich mit einem Ausstellungscontainer auf einer Nachrichtentechnik- Messe

    Mecom in Bahrein. Dieser Container war neben vielen anderen Geräten auch mit einer Debeg 3211a und

    einem SSTV System ausgerüstet. Wir haben über Telefonat vereinbart eine SSTV Übertragung in einer

    Schiff-Schiff Konstellation durchzuführen. Bei einer Schiff-Schiff Verbindung benutzt man zweimal die

    Satellitenstrecke (kostet auch doppelte Gebühr). In diesem Fall habe ich die Verbindung von Bahrein über

    den indischen Satelliten (IOR) zur Bodenstation Eik in Norwegen aufgebaut. Hier wurde das Signal verknüpft

    mit einer zweiten Strecke von Eik über den indischen Satelliten zur Antarktisstation der Inder. Das Ergebnis

    sieht man auf dem beigefügten Bild. Die Qualität des Bildes ist nicht sehr gut, hervorgerufen durch die

    erheblichen Echostörungen auf dieser Doppelstrecke, aber historisch gesehen war es die erste Schiff-Schiff

    Verbindung aus der Antarktis als SSTV Übertragung.



    Mein Kollege Rainer Mau bei der historischen SSTV Übertragung



    Der Ausstellungs-Container auf der Messe in Bahrein



    Ein Teil der Kommunikationstechnik KW, Satellit, Wetterkartenschreiber,Fax, UKW etc




    Am SSTV Gerät im Container


    Natürlich gibt es auch Bilder vom Training in GOA / Indien und aus der Antarktis aber ich möchte das

    Amsat DL Forum damit nicht überfrachten.

    Vielen Dank für die freundlichen Bewertungen. Es gibt zu dem Spitzbergen Projekt noch etwas anzumerken.

    Die Elektronikeinheit welche oben zu sehen, ist gehört zu der ersten Portabel Anlage welche für das Inmarsat

    System lieferbar war. Die Gesamtanlage war in einem Metallkoffer eingebaut inclusive der Antenne.

    Diese Antenne war aus Carbon Material hergestellt und bestand aus vier Teilen welche beim Transport

    im Deckel befestigt wurden. Für die Anwendung mit einem "normalen" Signal vom Inmarsat Satelliten

    war sie gut geeignet aber für den Einsatz in Spitzbergen habe ich dann doch lieber eine Vollmetall

    Parabol Antenne eingesetzt um die letzten Prozent Gewinn heraus zu holen.


    Das ist eine portable Anlage welche ich hier gerade für eine Vorführung in Dubai vorbereite



    Hier sieht man die zusammen gesteckten Antennen welche mit speziellen Verschlüssen aneinander

    befestigt wurden. Das ganze war eine Lieferung für die Vereinigten Arabischen Emirate, welche ich in

    Dubai vorgeführt und übergeben habe.

    Derzeit wird die Spitzbergen QO-100 Satelliten DX-Pedition vorbereitet. Die vorgesehene Position am Kap Linne

    ist sicher der bestmögliche Ort um diese Verbindungen sicher zu realisieren. Bereits im Jahr 1987 musste ich mich

    mit der Frage befassen sind Satellitenverbindungen von Spitzbergen aus möglich.


    Eine deutsche Firma hatte den Auftrag erhalten auf der Inselgruppe Spitzbergen nach Erdöl und Gas zu bohren.

    Für diese Firma hatte ich schon mehrere Inmarsat Satellitenanlagen eingerichtet um darüber die umfangreichen

    Daten, welche bei derartigen Bohrungen anfallen, schnell und sicher zur Zentrale zu transportieren.

    Die Basisstation sollte in der Nähe von Longyearbyen eingerichtet werden. Diese Stadt liegt auf 78 Grad N.

    Die ganze Inselgruppe liegt außerhalb des Inmarsat Footprint. Wie hier schon diskutiert wurde, bezieht sich

    diese Karte nicht auf 0 Grad Elevation sondern im Fall von Inmarsat auf 5 Grad Elevation.

    Also habe ich der Bohrfirma erklärt, das wird dort nicht sicher funktionieren wir sind nicht in der Bedeckung.


    forum.amsat-dl.org/cms/index.php?attachment/7303/


    Der Inspektor der Firma fragte mich, gibt es wirklich keine Möglichkeit dort ein System zum Laufen zu bringen.

    Wir sind dringend auf die Übermittlung unserer Bohrdaten an unsere Zentrale angewiesen und auf dem gleichen

    Weg müssen wir die analysierten Daten zurück erhalten. Ansonsten gibt es an der Bohrposition keinerlei

    Kommunikations Infrastruktur um Daten und Zeichnungen zu übertragen.

    Habe ihm erklärt, dass ich an einer Forschungsfahrt mit der "Gauss" vom DHI Hamburg teilgenommen habe.

    Wir sind im Nordmeer bis 83 Grad Nord gefahren und haben die Signalstärken dabei permanent aufgezeichnet.

    Auch bei 0 Grad Elevation haben wir teilweise noch brauchbare Signale aufzeichnen können, aber eine Garantie

    gibt es nicht. Die Bohrfirma hat danach den Auftrag erteilt und ich habe das System in der Nähe von Longyearbyen

    in Betrieb genommen und getestet. Wie zu erwarten, war das Signal vom Satelliten nicht stabil, aber es gab auch

    immer mal längere Phasen in welchen sich die Bohrdaten zur Zentrale in Deutschland übertragen ließen.

    Bei einer derartigen Elevation spielen schon verschiedene Faktoren hinein warum die Verbindung nicht gelingt.

    Erdrauschen, Wasserdampf, Regen, Schnee etc.


    Danach erfolgte die Realisierung des Satellitensystem. Die Unterdeck Elektronik wurde in einen 20 Fuß

    Standardcontainer eingebaut und die Antenne wurde solide auf dem Container befestigt.


    forum.amsat-dl.org/cms/index.php?attachment/7304/

    Einbau des Satellitensystem in einen Container




    So wurde die Elektronik im Container untergebracht



    Der Operator an seinem Arbeitsplatz


    Der Operator baute vom Bedienungsgerät der Satellitenanlage aus eine Selbstwahlverbindung zu der Zentrale der

    Firma Deutag in Bad Bentheim auf. Diese Verbindung lief zum geostationären Inmarsat Satelliten danach weiter zur

    Bodenstation Raisting in Bayern. Von dort lief die Verbindung via ISDN zur Deutag. Danach erfolgte im Duplex Betrieb

    ein Austausch der vorbereiteten Daten, oder es wurde Fax Betrieb durchgeführt. Telefon war die dritte Möglichkeit.


    Meistens funktionierte das auf Anhieb, aber manchmal musste man sich neu einwählen. Trotzdem war die

    Firma Deutag sehr zufrieden, dass wir diese Möglichkeit der Kommunikation an diesem entlegenen Ort

    einrichten konnten.


    Aufgrund meiner Erfahrung mit diesem System bin ich sehr optimistisch, dass die QO-100 Verbindungen

    vom Kap Linne aus Tag und Nacht ohne Unterbrechung möglich sind.

    Hier sieht man die zum System gehörende Workstation.

    Ganz links sieht man einen Laptop welcher die Inmarsat Standard C Anlage steuert.

    Rechts daneben in Blau steht die Inmarsat Standard C Elektronikeinheit.

    Diese Einheit ist verbunden mit der dazugehörenden Antenne am Fenster.

    Dann folgt die eigentliche Workstation mit dem Betriebssystem UNIX.

    Ganz rechts der Drucker für die Kommunikation mit den einzelnen LKWs.

    Das Netzgerät für die Satellitenanlage sowie die Basiseinheit der Workstation stehen unter dem Tisch.

    Sehr aufwendig war das erstellen der Karten für ganz Russland und andere östliche Länder.

    In Deutschland waren Geokarten in den Datums-Formaten UTM, Gauß-Krüger, Mercator üblich.

    In Russland z.B. ganz andere Datum Formate und an den Grenzen passte sowieso nichts mehr zusammen.

    Mit dem GPS Datum WGS 84 gab es jetzt ein weltumspannendes Geoformat aber mit den vorhandenen Karten

    passte nichts zusammen. Die für den Betrieb auf einer Workstation üblichen Kacheln mussten jede einzeln

    angepasst und getestet werden. Bei der Größe Russlands kann man sich den Aufwand vorstellen.


    Das Demo Fahrzeug steht vor dem TASS Gebäude in Moskau. Man kann die Inmarsat Standard C Antenne

    auf dem Dach erkennen. Diese Fahrzeug haben wir durch Moskau fahren lassen, Kommunikation mit dem

    Beifahrer durchgeführt sowie in Abständen die Position gepollt und auf dem PC direkt in einer

    digitalen Karte angezeigt.



    Im TASS Gebäude Moskau steht diese Inmarsat Standard C Antenne hinter der Glasscheibe und das System

    funktioniert einwandfrei. Die Aufschrift VELOC auf der Antenne bedeutet Vehicle Location System.

    Dazu gehört die Unterdeck Einheit des Gerätes welches sich beim PC befindet.



    Ende der 80er Jahre zerfiel der sogenannte Ostblock und der eiserne Vorhang verschwand. In Folge wurden

    in den ehemaligen Ländern des Ostblocks immer mehr hochwertige Güter aus den westlichen Ländern

    nachgefragt. Spediteure in Deutschland stockten ihren Bestand an LKWs auf und transportierten diese Güter

    zu ihren neuen Kunden. Für die Spediteure gab es aber ein Problem. Sobald der ehemalige Eiserne Vorhang

    hinter ihnen lag waren die Fahrer der LKWs auf sich allein gestellt eine Kommunikation war nicht möglich.

    Die Zentral Vertretung alles Spediteure in Deutschland hat bei meiner damaligen Firma Debeg angefragt ob

    wir einen Lösung für diese Problem anbieten könne. Das Pflichtenheft für uns sah in Kurzform wie folgt

    aus. Jederzeitige Kommunikation im gesamten EX-Ostblock muss möglich sein. Jederzeitige Anzeige der

    Position eines LKW im Verbund muss möglich sein. Die Position soll direkt in einer digitalen Karte

    angezeigt werden. Das waren die Grundbedingungen, natürlich standen noch viele weitere Punkte im

    Pflichtenheft. Wir haben den Auftrag angenommen.


    Mein Job war es danach, ein derartiges System in Zusammenarbeit mit einem ausgewähltem Team zu entwickeln.

    Für die Kommunikation habe ich ein digtales Inmarsat Standard C Gerät ausgewählt. Dieses System hat auch

    ein integriertes GPS System. Für den Einsatz bei den Speditionen haben wir einen PC auf Unix Basis

    entwickelt. Dieser PC erhielt eine Standleitung per ISDN zur Inmarsat Bodenstation Raisting in Bayern.

    Darüber konnte man per Poll Befehl jederzeit die Position manuell oder automatisch abfragen. Darüber

    war auch die Kommunikation mit dem Fahrer des LKW jederzeit möglich. Auch eine Notrufffunktion war

    integriert. An anderer Stelle habe ich diese Entwicklung detailliert beschrieben.

    Danach wurden derartige System bei vielen Speditionen als Management System für ihren Fuhrpark eingesetzt.


    Was hat das nun alles mit der Frage Satellitenkommunikation durch eine Scheibe hindurch zu tun?

    Nun, unser System wurde auch in Russland bekannt. Wurde eingeladen nach Moskau um diese System live

    vorzuführen. in den beiden folgenden Bilder sieht man die Antwort dazu.

    Diese Bild zeigt eine mobile Inmarsat Bodenstation in Form eines Koffer. Die Antenne mit der

    Verstärkereinheit lässt sich zerlegen und findet im Deckel des Koffer Platz. Hier im Außenbereich

    des Government der Vereinigten Arabischen Emirate programmiere ich mehrere dieser Bodenstation und

    führe anschließend ein Training für die Anwender durch.



    Hallo Rolf,Thomas und Robert,


    leider hat sich Dan aus Singapur bisher nicht zurück gemeldet. Der Grund dafür ist möglicherweise

    die Einsicht, dass er keine freie Sicht zum Satelliten hat. Wenn man in Singapur im 11. Stock eines

    Hochhauses wohnt sagt das ja nichts darüber aus welche noch höheren Häuser die Sicht zum QO-100

    versperren.


    Ein anders Thema sind Satcom Verbindungen durch Fensterscheiben hindurch. Mir fallen dazu zwei

    Begebenheiten ein. Das Auswärtige Amt, damals noch in Bonn, suchte dringen mobile Satellitenanlagen.

    In einigen Außenstellen waren Spannungen aufgetreten weswegen befürchtet wurde, dass Telefonanlagen

    gekappt werden und die Kurzwellenverbindung gestört werden. Wir hatten die ersten mobilen

    Satellitenanlagen, in Kofferform, neu in unserem Programm. Auf die Einladung hin bin ich nach Bonn

    gefahren um eine derartige Anlage vor Ort live vorzuführen. In einem großen Raum gab es eine Fensterfront

    in Richtung zum Inmarsat Satelliten Atlantik Ost. Die Fenster ließen sich nicht öffnen. habe also

    die Anlage hinter dem Fenster aufgebaut und in Betrieb genommen. Dann kam der Schock, kein Signal

    vom Satelliten zu empfangen. Nach einiger Zeit viel mir ein, dass ich bei der Anfahrt zum Auswärtigem Amt

    doch so einen Schimmer auf den Fenstern bemerkt hatte. Ja klar, alle Fenster waren metallisiert da dringen

    die !,6 GHz zum und 1,5 GHz vom Satelliten nicht durch. Also umziehen zu einer Terassentür, die geöffnet

    und alles funktionierte.

    Hallo Günter,


    vielen Dank für die Info. Das soll nach Auskunft von Dan 9V1ZV auch der Einzige sein

    welcher von Singapur via QO-100 QRV ist.

    Meine Idee war ja Dan zu animieren auch eine QO-100 Bodenstation zu bauen und ich

    hätte ihn gerne dabei unterstützt. Aber er wohnt im 11. Stock eines Hochhauses und

    hat keinen Balkon. Er wollte feststellen ob er freie Sicht zum QO-100 hat, aber viel Hoffnung

    habe ich nicht.


    73 Joachim

    Hatte gestern ein FT8 QSO auf KW mit 9V1ZV aus Singapur. Die Signale waren nicht so doll

    aber wir haben es fertig gebracht. Er arbeitet aus dem 11 Stock eines Hochhauses

    mit einem Dipol für 17 M. Habe mir mal den Footprint für QO-100 angesehen und festgestellt

    es sollte funktionieren, natürlich braucht er freie Sicht zum Satelliten. Die

    Aufgabe das rauszufinden habe ich ihm per Mail gesandt. Meine allgemeine Frage hier

    im Forum, hat schon mal jemand mit einer Station aus Singapur über QO-100 gearbeitet?

    Habe es noch nicht berechnet, aber die Elevation in Singabur sollte nicht weit von 0 Grad entfernt liegen.


    Selbst hatte ich schon mal ein Projekt mit einer ähnlichen Aufgabe.

    Eine deutsche Firma hatte den Auftrag erhalten auf der Inselgruppe Spitzbergen nach Erdöl und Gas zu bohren.

    Für diese Firma hatte ich schon mehrere Inmarsat Satellitenanlagen eingerichtet um darüber die umfangreichen

    Daten, welche bei derartigen Bohrungen anfallen, schnell und sicher zur Zentrale zu transportieren.

    Die Basisstation sollte in der Nähe von Longyearbyen eingerichtet werden. Diese Stadt liegt auf 78 Grad N.

    Die ganze Inselgruppe liegt außerhalb des Inmarsat Footprint. Wie hier schon diskutiert wurde, bezieht sich

    diese Karte nicht auf 0 Grad Elevation sondern im Fall von Inmarsat auf 5 Grad Elevation.

    Also habe ich der Bohrfirma erklärt, das wird dort nicht sicher funktionieren wir sind nicht in der Bedeckung.



    Der Inspektor der Firma fragte mich, gibt es wirklich keine Möglichkeit dort ein System zum Laufen zu bringen.

    Habe ihm erklärt, dass ich an einer Forschungsfahrt mit der "Gauss" vom DHI Hamburg teilgenommen habe.

    Wir sind im Nordmeer bis 83 Grad Nord gefahren und haben die Signalstärken dabei permanent aufgezeichnet.

    Auch bei 0 Grad Elevation haben wir teilweise noch brauchbare Signale aufzeichnen können, aber eine Garantie

    gibt es nicht. Die Bohrfirma hat den Auftrag erteilt und ich habe das System in der Nähe von Longyearbyen

    in Betrieb genommen und getestet. Wie zu erwarten, war das Signal vom Satelliten nicht stabil, aber es gab auch

    immer mal längere Phasen in welchen sich die Bohrdaten zur Zentrale in Deutschland übertragen ließen.

    Bei einer derartigen Elevation spielen schon verschiedene Faktoren hinein warum die Verbindung nicht gelingt.

    Erdrauschen, Wasserdampf, Regen, Schnee etc. Wenn man als Funkamateur mit einer Elevation um 0 Grad, wie

    bei unserem 9V1ZV in Singapur, arbeiten möchte kann ich nur raten versuche es.


    73 Joachim

    Hallo Peter,


    In einem kleinen Video zeige ich das Innenleben einer typischen Inmarsat Antenne.

    Dort kann man sehen was einen erwartet, welche Komponenten man entfernen will

    und wie sich die QO-100 Parts unterbringen lassen.

    Evtl. hilft euch das bei den Überlegungen eine Inmarsat Antenne einzusetzen.


    Bei den Stationen welche wir in der Antarktis eingesetzt haben wurden jeweils

    die Komponenten für die Steuerung abgeschaltet und der Spiegel mechanisch festgesetzt.


    Link zum Video:

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    73 Joachim

    Bei mehreren Schulkontakten mit DP0GVN habe ich zugehört und mich über den regen und informativen

    Austausch zwischen den Schülern und ihren Partnern auf der GVN Station gefreut.


    Unter #10, hier etwas weiter oben, habe ich mal einen Kommentar dazu geschrieben.


    Es ist sehr schade, dass diese Verbindungen bis vermutlich zum nächsten Frühjahr nicht mehr möglich sind.


    Bestätigen kann ich, dass die maritimen Satellitenantennen sehr robust sind und sehr hohe Windlast vertragen.

    Bereits auf der ersten GVN Station haben wir ein derartiges (analoges) Satellitensystem installiert.

    Auch auf der indischen und italienischen Antarktisstation habe ich diese Systeme eingesetzt. Im Laufe der Zeit

    wurden diese Stationen heftigen Stürmen ausgesetzt aber ein Defekt durch Sturm ist nicht eingetreten.

    Sehr wichtig bei einem derartigen Einsatz ist die solide und sichere Verbindung mit der Konstruktion der Station.

    Wenn die Antenne sich lösen kann, wird sie im Sturm gegen Bauteile der Station geschleudert und dabei wird die

    Radom Hülle und das Innenleben zerfetzt.


    Von der Reederei Hapag Loyd habe ich den Auftrag erhalten das von mir entwickelte System zur Verbindung

    des LAN an Bord via High Speed Satellitenstrecke mit dem LAN der Reederei in Hamburg auf allen

    Passagierschiffen der Reederei einzusetzen. Dazu mussten auf allen Schiffen die analogen Systeme durch

    digitale ersetzt werden. Auf der MS Bremen der Reederei Hapag Loyd habe ich ein Lehrvideo der Installation,

    Inbetriebnahme und Anwendung eines derartigen Systems erstellt.


    Aus diesem Video habe ich den Part Austausch der analogen Antenne gegen eine digitale Version auf Youtube

    hochgeladen. Darin ist zu sehen wie die mechanische Verbindung der Antenne mit dem Schiffskörper

    hergestellt wurde.

    Link dazu: https://youtu.be/J770uFzD2a8


    Geeignete maritime Satellitenantennen für die QO-100 Bodenstation bei GVN findet man im Internet z. B.

    unter diesem Link :


    https://www.ebay-kleinanzeigen…radom/1680589936-168-2813


    An dem dort genanntem Preis lässt sich sicher auch noch etwas drücken.


    73 Joachim