Verpolung des umgebauten AMSAT-LNB

  • Ich hab meinen AMSAT-LNB versehentlich kurzzeitig verpolt betrieben (also WB und NB vertauscht).

    Kann ich ihn damit getötet haben?

    Der erste Freilandversuche war in Sachen Empfang (mit AMSAT-Downconverter 3d und Kenwood TS-2000) ein totaler Misserfolg und ich bastel an meiner Fehlersuchstrategie.

  • HB9SKA

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  • Hallo,

    da besteht m.E. keine Gefahr. Da es ein Twin LNB ist, würde ich davon ausgehen, dass es keine Rolle spielt, welcher Ausgang die 14 oder 18V zu sehen bekommt. Beide Ausgänge sollten damit klar kommen. Nach dem Umbau allerdings ist zu beachten, dass der Referenzeingang für die 25/24MHz an nur einer der beiden F-Buchsen angelegt werden kann. Ob du den Ausgang dann mit 14V und der Referenz oder mit 18V und der Referenz betreibst, bleibt dir überlassen.

    Laut Bild im Amsat-Shop ist der Anschluss für die Referenz auf der dem Feedhorn abgewandten Seite des LNB. Hinweis im Amsat-Shop:

    Achtung: die externe Referenz liegt nur am “WB+24MHz” Eingang des Konverters an und muss dann entsprechend auch mit dem richtigen Anschluss des LNB verbunden werden (bei früheren Versionen des LNB war die Anschlüsse umgekehrt)


    Ob der LNB generell funktioniert, bzw. ob du einen älteren oder neueren LNB hast, kannst du mit einem einfachen Test feststellen: Schliesse an eine der beiden Buchsen deinen Empfänger und 14V an, die andere Buchse bekommt die Referenz. Sende mit einem Handfunkgerät auf 437.075MHz in der unmittelbaren Nähe des Feedhorns und schaue, ob du die 24.te Oberwelle bei 10489.800 sehen kannst. Wenn ja, hast du die Referenz an die richtige Buchse angeschlossen.

    73, Martin

  • Moin,

    also erstmal danke für den interessanten Tip!

    Hat aber leider nicht weitergeholfen. Auch nicht mit dem Adalm Pluto als Testsender.

    Das Anschließen des LND in beiden Varianten führt zu der Erkenntnis, das meine beiden LNBs jedenfalls nicht ganz tot sind (reagieren auf Betriebsspannung und auch auf die Clock), aber ausser einem netten Rauschen kommt bei Stellung 0 des Drehstellers leider kein Signal am TS-2000 an, obwohl das OLED sagt alles ist wunderbar in Ordnung.

    Mein Gefühl sagt mir, daß meine LNBs wohl doch eher in Ordnung sind.

    Jetzt bleibt mir erstmal nur noch mal andere Empfangsbänder auszuprobieren.

    LG Manu

  • Bitte beachte auch, dass du Frequenzabweichungen deines Handfunkgeräts einkalkulieren solltest. Wenn also die Frequenz um wenige 100Hz von 437.075 abweicht, ist die 24.te Harmonische um wenige 100Hz*24 verschoben . Ohne Wasserfall und Spektrum und nur mit dem analogen Empfänger bewaffnet , muss man evtl. schon mal ein paar kHz am VFO-Knopf drehen, um das Signal zu finden.

  • Hallo Martin,

    vielen, lieben Dank!!

    Ich hab nochmal mit Ruhe gedacht und probiert und mein TS-2000 auf 3,85 MHz gestellt, also den Offset, der sich bei der Stellung 0 des Drehstellers (3,55) von 10.489,800 ergibt und siehe da, es tut sich was auf dem TS-2000!

    Allerdings ist es sehr schwach und rauschig, aber es kommt ein eindeutiges und reproduzierbares Signal durch. Die Handquetsche sendet ja auch FM und die TS-2000 möchte gerne USB hören.

    In ein paar Tagen habe ich eine kleine Sammlung Dämpfungsglieder zur Hand und werde dann mal den ADALM Pluto zum Empfangen nehmen. Da werde ich dann wohl mehr und genaueres erkennen können.

    Melde mich dann hier.

  • Hallo Manu,

    bitte beschreibe genau deinen setup. Stellung 0 heisst, der Downconverter setzt den Downlink auf 80m um.

    Lies dir das https://wiki.amsat-dl.org/doku.php?id=de:downconverter:mixer durch. Hast du alle Jumper so gesetzt wie dort beschrieben? Um die 24.te Harmonische zu hören ist die Sendeleistung des Pluto vermutlich zu schwach.

    73, Martin

    Joh ich hab genau dieses Setting.

    Ich hab sonst eine 100er Schüssel mit dem modifizierten AMSAT-LNB (die alte Bauart) und einer Helix zum Senden in einem Icecone. Das Senden hat auch neulich bei dem Feldtest funktioniert.

    Der LNB sitzt mit einem Skewfactor von ca. -11,4 Grad (also mit Blick vom Satelliten in die Schüssel rechts verdreht) in seiner Halterung.

    Die Disziplinierung des ganzen läuft über GPS.

    Genaueres in Kürze, wenn ich den Empfangstest mit dem ADALM Pluto gemacht hab.

    Danke und 73 Manu

  • Ja Du hattest Recht! Ich kann jetzt tatsächlich mit der Handfunke direkt am LNB senden und höre bei genügend filigraner Abstimmung auf der TS-2000 was ich sage! *auchstaun* 🤗

    Es ist zwar recht verrauscht und ein komischer Effekt ist, daß mein S-Meter ausschlägt bis zu gefühlt 100.000 dB aber gleichzeitig nur sehr wenig Signal (Lautstärke) ankommt, aber es kommt. Mein Problem scheint also eher die Antennenausrichtung gewesen zu sein, als irgendwelche Probleme in der Hardware.

    Noch Nachfrage: Ist der negative Skewfaktor (ich hab den LNB die 11,4 Grad rechts gedreht, wenn man vom Satelliten auf die Schüssel guckt) wirklich so richtig (und wichtig)?

  • Sehr gut.

    Ist der negative Skewfaktor (ich hab den LNB die 11,4 Grad rechts gedreht, wenn man vom Satelliten auf die Schüssel guckt) wirklich so richtig (und wichtig)?

    Das geht auch ohne Skew für den Anfang, das Signal wird etwas schwächer sein, aber GAR NICHTS empfangen heisst, der Fehler liegt woanders. -->Azimuth und/oder Elevation prüfen. Wenn du das letzte zehntel dB rausquetschen willst, z.B. für den Empfang des WB-Transponders, kann man mit dem richtigen Skew-Winkel noch was rausholen.

    Die richtige Neigung, also zu welcher Seite der LNB geneigt sein muss, kann man so bestimmen: Stelle dich hinter den Spiegel und schaue in Richtung LNB. Wenn dein Spiegel auf weniger als 180° Azimuth eingestellt ist ( das ist für QO-100 bei Standort DL der Fall) , muss der LNB entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht werden. Umgekehrt für Azimuth grösser 180°. Wieviel Grad Neigung das genau ist, kann man Berechnungsprogrammen im Web entnehmen. Deine Beschreibung, wie du den LNB gedreht hast, passt also. Für dein Portabel-Setup würde ich ein Dreibein mit Libelle (Wasserwaage) nehmen und erst mal zuhause unter bekannten Bedingungen und senkrecht nivelliertem Dreibein Azimuth und Elevation der Schüssel einstellen.

    Wenn du dann nichts mehr veränderst, kannst du beim nächsten Aufbau im Feld einfach das Stativ senkrecht ausrichten, die Schüssel drauf setzen und brauchst für die korrekte Ausrichtung nur noch die Schüssel in der Horizontalen drehen. Das funktioniert bis zu einem gewissen Abstand von deinem Standort mit kleinen Schüsseln - und deshalb grossem Öffnungswinkel - sehr gut und wenn du den Satelliten erst mal siehst, musst du eventuell nur noch die Elevation fein justieren.

    Persönlich halte ich das Ausrichten mit analogem Empfänger ohne Spektrum und Wasserfall für schwierig. Man muss genau eine Frequenz mit einem Signal eingestellt haben, damit man auf Maximum justieren kann. Wenn man dagegen das Spektrum sieht, kann man selbst bei falsch ausgerichteter Schüssel die Baken und die richtig lauten Stationen zumindest mal als feine Nadeln im Rauschen sehen und sich dann langsam herantasten.


    73, Martin