Probleme mit Downconverter V3

  • Moin,


    Ich bastel gerade an einer stationären QO-100 Station. Da ich noch auf das Gehäuse warte, habe ich fliegend den Downconverter in Betrieb genommen. Nachdem ich alles winddicht abgedeckt hab, war der Empfang wirklich super. Als TRX hab ich ein IC275 im Einsatz. Jedoch habe ich einen Rauschpegel von S9+20. Die guten Signale gehen hoch bis auf S9+60 oder Endanschlag. Zusätzlich habe ich gegenüber dem UK- SDR eine SSB Frequenzablage von 600-700Hz.


    Als kurzes Blockbild. Amsat Downconverter V3. GPS V2, Bamatec LNB/2,4g Feed (das gute, hi), IC275, 80er Spiegel. Den LO hab ich wie hier im Forum empfohlen temporär mit Schaumstoff abgedeckt, den GPSDO mit einem Handtuch gegen Wind.


    Hat hier einer einen guten Tipp?


    Beste 73,

    Peer, DL8YF

  • Eventuell habe ich ein ähnliches Problem mit einem zumindest zeitweisen "Rauschanstieg":


    Der Empfang der Nutzsignale (NB) ist wirklich super und auch absolut stabil (Frequenz und Pegel). Machmal beobachte ich jedoch einen sehr breitbandigen und extrem starken Rauschanstieg (locker bis 20dB oder mehr über Transponderrauschen - aber für nur wenige Sekunden).


    Die Empfangssignale selbst ändern sich dabei aber nicht (Pegel und Frequenzen bleiben konstant). Es wirkt so als würde jemand kurzzeitig mit einem breitbandigen Signal (z.B. DATV) über den NB-Transponder drehen. Man sieht die Rauschglocke sogar manchmal von rechts nach links bzw. auch umgekehrt im Spektrum wandern. Auf dem BATC-WebSDR ist davon aber nichts zu sehen. Also muss das Problem wohl lokal bei mir sein.


    Ich hatte schon einen benachbarten Funkamateur der vielleicht in die 2m-ZF einstrahlt in Verdacht. Das kann ich inzwischen aber ausschließen. Auch würde sich das vermutlich in anderer Form bemerkbar machen. Zumindest nicht in einem so breiten und lediglich rauschförmigen Signal.


    Setup: 90er-Offsetspiegel, AMSAT-Feed, AMSAT-Downconverter V3D, ADALM-Pluto (Rev. D mit 40MHz-Referenz direkt vom Downconverter)

  • DL8YF: Könnte vielleicht der Ausgangspegel des Downconverters für den IC275 einfach zu hoch sein (warum auch immer)? Ich selbst würde versuchsweise einfach mal ein entsprechendes Dämpfungsglied einfügen. Denn die Pegel der Nutzsignale über Transponderrauschen scheinen ja in etwa zu stimmen.


    Deiner Bescheibung nach gleicht sich das aber wohl doch nicht mit dem bei mir beobachten Problem. Das hatte ich leider zunächst nicht richtig gelesen. Sorry ...

  • Hi,

    ich benutze den Amsat-Downconverter (altes Modell, nicht V3) an einem Ft-290R2 und beobachte ebenfalls das von DL8YF beschriebene Problem mit dem hohen Pegel. Offenbar ist die Durchgangsverstärkung des Downconverters sehr hoch. Ein 20dB Dämpfungsglied am Antenneneingang des 2m-RX hilft (bei mir) und bringt die Pegel auf einen Level,mit dem ich arbeiten kann. Hilft auch, wenn man mal versehentlich auf die Sendetaste drückt. Das von DL3DCW beschriebene Problem steht in keinem Zusammenhang mit dem Amsat-Konverter, das kann man auch mit einem RTL-Dongle beobachten.

    73, Martin

  • dm4im Danke Martin, dann hast Du also ebenfalls das von mir beschriebene Problem schon einmal beobachtet. Ist mir so richtig erst seit Verwendung des Downconverters vor ein paar Tagen aufgefallen. Vorher eigentlich noch nie. Daher hatte ich befürchtet das es vielleicht am Konverter bzw. meinem Aufbau liegen könnte. Das dies nicht so ist beruhigt natürlich. Jetzt würde mich interessieren was ursächlich für diesen Effekt / diese Beobachtung ist ;)


    Frank, DL3DCW

  • Hallo Frank,

    ich habe mal versucht, einen Screenshot zu machen, während das Ereignis auftritt. Das Gezappel im Spektrum und der weisse Balken im Wasserfall verschwinden dann wieder, wenn das Ereignis vorbei ist. Erstes Bild: Alles normal, das Ereignis (weisser Balken) war vor wenigen Sekunden. Bild 2 zeigt Spektrum und Wasserfall während des Ereignisses . Man kann es aber auf dem UK-WebSDR auch beobachten, nur nicht so prominent, was aber vielleicht an der Art der Darstellung dort liegt.


  • Vielen Dank! Ja so ähnlich sieht das bei mir tatsächlich auch aus. Die Pegel der Rauschglocke sind bei mir oft sogar deutlich höher. Man sieht manchmal nur noch das obere Drittel der Nutzsignale aus dem Rauschen herausragen. Oft ist nach wenigen Sekunden der Spuk wieder vorbei.


    Bei meinem älteren Setup (LNB und Pluto lediglich intern jeweils mit 0,5ppm TCXO stabilisiert) ist mir das in der großen Intensität jedoch nie bewusst aufgefallen. Ist das vielleicht erst ein neueres "Phänomen" und es gab das so vor einigen Monaten noch nicht? Dann wäre das eine mögliche Erklärung dafür das dies nun zeitlich genau mit der Verwendung des V3D bei mir auffällt.

  • Ich glaube, das wurde vor längerer Zeit hier besprochen. Es handelt sich wenn ich mich recht entsinne um Radarsignale.

    73


    Lange her

  • Hmm, ob wir wirklich das gleiche Signal meinen? Bei mir ist das recht selten und auch zeitlich ohne bestimmte Regelmäßigkeiten. Und wenn es auftritt dann sehr heftig. Ich hatte zunächst gedacht mein neuer Aufbau beginnt auf einmal wild herumzuoszillieren und hatte diesbezüglich wirklich schon ernsthafte Sorgen ;)


    Zumal ich bei über 20dB eigentlich auch auf dem BATC-WebSDR irgendetwas etwas sehen und hören müsste. Da ist aber nichts auffälliges feststellbar. Habe extra beides schonmal ein ganze Zeit parallel laufen lassen um ganz sicher zu sein.


    Ich werde bei nächster Gelegenheit einfach mal ein paar Screenshots machen.


    EDIT: Ich werde dann einen neuen Thread aufmachen um diesen hier nicht noch weiter zu kapern. Nochmal sorry dafür an DL8YF

  • Moin,


    ja ich staune wie aktiv das Forum hier ist. Das freut mich ja sehr :)


    Okay, das mit dem Dämpfungsglied hab ich natürlich schon probiert. Ein 50W / 30db Narda hat da tatsächlich Sicherheit gebracht. Auch was das versehentliche senden bringt. Aber gut, möglicherweise ist der IC275 einfach zu empfindlich und die meisten SDRs zu taub, hi.


    Das mit dem Offset von 700hz hat noch keiner beobachtet?


    Anbei ein paar Bilder vom aktuellen Geschehen. Ich hab mit Iphone und der Satfinder App den Azimut bestimmt und mit der Wasserwaagenapp die Elevation (Mast ausgemessen, Offset des LNB Arms zur aufgedruckten Skala bestimmt). Zu meinem Erstaunen war die so gefundene Einstellung auch tatsächlich die Beste. Lies sich nichts mehr optimieren im Empfang. Selbst wenn man sich vor den Spiegel stellt, ist immer noch ein bei starken Stationen verständliches Signal vorhanden. Auch wenn der Sat jetzt seit 2 Jahren gut genutzt wird und man reichhaltig Berichte findet, für mich als "Neuling" wirklich beeindruckend wie laut der Sat zu hören ist!


    Die nächsten Schritte sind, Pfahl in den Boden, Mastbox mit "Geraffel", 230V und Steuerleitung in den Boden & ins Shack



    Beste 73, Peer

  • Das mit dem Offset von 700hz hat noch keiner beobachtet?


    Hm... Hast du also den LNB mit dem Umbau für externen Oszillator? Und wie genau ist dein IC275 ? Der ist ja nun in die Jahre gekommen und muss vlt. nachjustiert werden. 73, Martin


    Edit: der UK WebSDR scheint ca. -150Hz Offset zu haben. Kann das jemand verifizieren?

  • Das mit dem Offset von 700hz hat noch keiner beobachtet?

    Hi Peer,

    habe hier einen ähnlichen Offset.


    Setup am 80er Spiegel:

    RX:LNB mit ext. Ref, Amsat V3d Down-Converter - Kenwood TS-2000 (2m Band)

    TX: Kenwood TS-2000 - Amsat-Up-Converter 6W - 3.5 Turn Helix (HOLY - von DM4DS)


    Nein, der TS-2000 ist nicht extern frequenzstabilisiert (das ist auch von Kenwood nicht vorgesehen und ich wollte da auch eigentlich nichts dranbasteln). Aber ich habe auch so rd. 800Hz oder so Offset.

    Für den Moment habe ich es so gelöst, dass dich die TX-QRG 1kHz höher gesetzt habe, bevor ich TX/RX QRG über "Trace" miteinander verheiratet habe. Jetzt bin ich nur noch ~200 Hz daneben. Aber schön ist es trotzdem nicht.

    Lösungsansätze, wie ich das wegbekomme werden gerne genommen (leider geht der Offset der TX/RX QRGs nur in vollen kHz, sonst wäre es ja zu einfach) ...


    73

    Stefan.

  • Hallo Stefan,

    ich wage hier mal eine Vorgehensweise vorzustellen, ohne jemals einen TS-2000 benutzt zu haben.

    Zunächst solltest du den Empfänger korrekt einstellen, inklusive aller Abweichungen wie Doppler , eventuelle Ungenauigkeit des Downconverters und Alterung der frequenzbestimmenden Teile im TS-2000.

    Dazu den Empfänger warmlaufen lassen und in CW mit dem schmalsten Filter (50Hz?) die untere Bake empfangen. Der tiefere Ton muss nun genau 144.500.0 sein, * (siehe ganz unten)

    Ist der Ton nicht wo er sein soll, hole ihn mit der RIT in den Filter. Der höhere Ton ist 400Hz darüber. Ich setze dabei voraus, dass sich die Frequenzanzeige nicht ändert, wenn man an der RIT dreht. Aber selbst wenn sie das tut, macht erstmal nichts.

    Einmal so eingestellt, wird nicht mehr an der RIT gedreht.


    Den Empfänger von der Bake weg in einen beliebigen Teil des Downlinks drehen und in SSB schalten.

    Ein 1kHz Ton wird nun z.B. aus Youtube in das Mikrofon gespeist und das Signal auf dem Satelliten gesucht und so genau es geht auf Schwebungsnull gestellt. Nur die Sendefrequenz verändern! Sollte das wegen zu grobem Abstimmraster nicht genau gehen, mit XIT den Versatz ausgleichen. Dann RX und TX in den Trace (Satelliten-) Modus schalten. Die Werte für RIT und XIT notieren . XIT solltest du nun nicht mehr anfassen müssen. RIT nur dann, wenn dein Funkpartner nicht auf deiner RX-Frequenz antwortet. Am Ende des QSOs RIT wieder auf den notierten Wert stellen.

    Wenn das aus welchen Gründen auch immer so nicht funktioniert, bitte hier bekannt geben, ich lösche meinen Post dann weg.

    73, Martin


    EDIT: Ok, im Kleingedruckten des Manuals steht, dass RIT und XIT im Sat-Betrieb nicht gleichzeitig verwendet werden können.

    Wenn das also heisst, dass ein eingestellter RIT-Wert auf 0 zurückspringt, wenn man versucht, XIT zu benutzen (was von den Programmierern bei Kenwood nicht zu Ende gedacht wäre) , muss der QSO-Betrieb modifiziert werden: Alles wie oben, aber RX ohne RIT so genau wie möglich auf die Bake einstellen, den Versatz notieren, und den TX mit XIT wie oben beschrieben nachziehen. Wenn ein QSO-Partner nicht genau auf der Frequenz antwortet, den RX auf den QSO-Partner setzen und mit XIT den entstandenen Versatz in die entgegengesetzte Richtung ausgleichen. Nicht schön, funktioniert aber. Dadurch würde die angezeigte RX-Frequenz von der tatsächlichen Frequenz abweichen. Ich halte das aber nicht für tragisch, wenn man die Abweichung kennt.

    Ich lasse die Vorgehensweise oben mal stehen, vielleicht braucht das jemand für seinen Setup mit anderen Geräten.

    Eigentlich ist diese Methode auch anwendbar, wenn man mit einem SDR-Dongle empfängt. Statt mit der RIT kalibriert man mithilfe der Empfängersoftware.


    * bzw. in Stellung USB auf 144.500.0 - untere Grenzfrequenz des SSB Filters. Also etwa 144.500 - 100Hz =144.499.900 , wenn das Filter eine untere Grenzfrequenz von 100Hz aufweist. Ich würde es lieber in CW versuchen.


    P.S. Bitte auch den Abschnitt "Frequenzkorrektur für CW " im Abschnitt D-44 des Manuals beachten.

  • Die Methode für USB ist für Geräte mit Panoramaadapter oder sdr-console geeignet, nicht für analoge Empfänger, weil man hier den unteren Ton gar nicht hören bzw. sehen kann, wenn man ihn genau auf Zero Beat stellt..

    Deshalb habe ich sie gestrichen und hier eine passende Methode angehängt:

    Der höhere Ton der unteren Bake ist 400Hz über dem tieferen. Wenn man ihn in Stellung USB mit einer Tonhöhe von 400Hz hört, ist der tiefere Ton genau Zero Beat auf 144.500,0 , jedoch nicht hörbar, weil das SSB-Filter eine Filter-Breite von ca 100Hz bis 2700Hz (2.6kHz) hat und demnach nur was zwischen 144.500,100 - 144.502,700 zu empfangen ist, durchreicht.

    Bake

    73, Martin

  • Hallo Martin,

    habe mich mal mit Deinem Ansatz auseinandergesetzt.

    Hier mein Vorgehen (leicht modifiziert, aber im Prinzip deine Idee):


    RX Mode, CW Filter 50 Hz, Shift 800 Hz.

    NF-Frequenz mittels Stimmgeräte-App auf dem Handy abgeglichen.

    Bekomme den unteren Bakenton auf 800Hz bei 500,170, den oberen bei 500,570. --> RIT wäre +170 Hz.

    Da der Down-Converter GPS-stabilisiert ist, stellt sich nun die Frage, wie viel davon mein TS-2000 und wie viel der Downconverter ist. Ist prinzipiell auch relativ egal, weil die 170 Hz sollten ja stabil so bleiben ... stört den Perfektionisten in mir etwas, aber es ist nicht kriegsentscheidend.


    Nun TX:

    TS-2000 auf 655,170 eingestellt (wg. RIT), SDR-Console auf 656,000 eingestellt und 1kHz Referenz gesendet. - Nun solange an der XIT gedreht, bis der Ton genau auf 656,000 in der SDR-Console im IF-Display ankam. Ergebnis: XIT 800 Hz.


    ... da lag ich mit meiner Schätzung bei 1kHz höherer Sende QRG 200 Hz daneben gar nicht so schlecht, denn 170+800 = 970 Hz.


    Quintessenz: die 170 Hz Versatz von Down-Converter & TS-2000 wegignorieren, TX & RX QRGs normal syncen und mit 800 Hz XIT senden.

    ... besten Dank für Deine Hilfe, Martin!


    Noch ein Nebeneffekt:

    Ich habe es geschafft mit der NF-Referenz aus dem Handy die Leila auszulösen (bislang bei mir noch nie passiert). - Damit ist klar, dass mein Upconverter mit genug HF versorgt wird und die Dämpfung vom TS-2000 nicht zu groß ist (9-10db Kabeldämpfung, ein N und ein SMA Stecker, 5W HF).


    Vy 73

    Stefan.